[Aus der Arbeit von Martina Koban von 2013, unwesentlich bearbeitet, punktuell fortgeschrieben]

Zockau



Zockau liegt abgeschieden nordwestlich von Günthersdorf zeigt sich nur dem, der nahe herankommt, so idyllisch ist es eingebettet in der baumreichen sanften Senke um das Naundorfer Wasser, das sich immer wieder mal den Namen Cossernsches Wassers gefallen lassen muss. Hier lebten schon in der Bronzezeit die ersten Siedler. Zockau ist ein typisch slawisches Dorf. Es wurde als Rundlingsdorf angelegt. Der Ort gehörte früher zur Burgwarte Göda. Im Jahr 1238 hat Zockau durch den Ritter Gerlachus de Zokowa schon Eingang in schriftliche Dokumente gefunden, bevor die Grenzurkunde von 1241 gesiegelt war, in der wird der Ort dann durch den "Weg nach Zocou" erwähnt.

Das "Rittergut" Zockau wurde 1238 erstmals als Herrensitz verzeichnet. Seit 1764 wurde es als Rittergut bezeichnet. Der Gutsherr von Medewitz, dem die Einwohner im 18. Jahrhundert unterstanden, beklagte sich 1712 darüber, dass die Untertanen in Zockau sich den Diensten gänzlich entsagen wollten.

1900 hatte Zockau eine Fläche 285 ha.

1924 entstand "Neu-Zockau" nahe der Bahnlinie.


Historische Namen:

altsorbisch Sokov-, zu sok = Linse

1238 im Namen des Gerlachus miles de Zokowa, 1350 Zcoch, 1484 Zcochau, 1590 Tzschockaw und 1843 Cokow.


Die Einwohner:

1559:

12 besessene Mann, 5 Häusler

1764:

10 besessene Mann, 3 Gärtner, 71/4 Hufen je 23-24 Scheffel

1832:

109

1871:

136

1890:

149

1910:

185

1919:

196

1925:

194

1939:

178

1946:

206

1996:

105

Sorben:

1885:

94

1900:

40

Die Besitzer:

um 1238

Gehörte es Ritter Gerlachus de Zokowa.

1430

besaß es die Herrschaft von Tschirnhaus auf Rothnaußlitz.

1492

wurde die Familie von Bolberitz belehnt.

1554

kaufte es der Stadtrat von Bischofswerda.

1560

ging es in den Besitz von Caspar von Haugwitz über.

1561

empfing der damalige Besitzer Antonius von Schönberg es zum Lehn.

1598

wurde Christoph von Minckwitz, der es von Schönbergserben kauft, belehnt.

1607

kaufte es sein Bruder Esaias von Minckwitz.

1615

erwarb es Rudolph von Bünau.

1663

erhielt Maria Luitgard die Belehnung für das gekaufte Gut.

1667

fiel es nach dem Tod von Frau Luitgard an Friedrich Graf Vitzthum von Eckstedt.

1712

kauften es Johann Christian von Heldreich, Wolfgang Haubold von Polenz und Maria Dorothea vermählte von Damnitz.

1712

durch Teilung fiel es an Frau von Damnitz.

1715

kaufte es ihr Schwager Oberleutnant Friedrich Leberecht von Damnitz.

1722

erwarb es Dorothea Elisabeth verw. Gräfin Flemming und blieb bis 1756 im Familienbesitz.

1756

kauft Zockau Hermann Carl Graf von Keyserling auf Gaußig, seit dem ist es mit Gaußig vereint.

1770

War es frei vererbbarer Grundbesitz.

1788

Pachten 8 Bauern von dem Grafen Riaucour das Rittergut Medewitz samt Zockau für 800 Taler



Der Gemeindevorstand / Bürgermeister:

1881 -1888

Johann August Löhnert



1888 -1928

Ernst Herzog

1894 -1927

Traugott Löhnert

1928 -1945

Johann Traugott Löhnert

1928

Ernst Gruhl

1945 -1946

Karl Wirth



1947 -1950

August Grüschow



1950 wurde Zockau nach Gaußig eingemeindet


1930 wurde beschlossen, dass ein Telefonanschluß in das Gemeindezimmer gelegt wird.

Die Kosten dafür übernimmt der Bürgermeister.

Für die monatlichen Gebühren sollen 3,36 M aus der Gemeindekasse genommen werden.

Damit keine Mehrbelastung entsteht, bezahlt der Bürgermeister einen Teil der Telefongebühren. Der Bezug der sächsischen Staatszeitung soll eingestellt werden.

In der Amtszeit von Herrn August Grüschow gab es auf seinem Grundstück (Am Anger 5) einen Versammlungs­raum. Diesen nutzte auch die Feuerwehr und es fanden zentrale Impfaktio­nen statt.

Bei den Wahlen 1930 wurden wieder Johann Taugott Löhnert zum Bürgermeister und Ernst Gruhl zum Stellvertreter gewählt. Ihre Stellvertreter waren Lieb­stein und Suschke.

1934 wird der Ortsarmenverband zwischen Zockau und Günthersdorf aufgelöst und die Grundsteuer um 50% herabgesetzt. Es besteht Anzeigepflicht beim Auftreten von Kartoffel­käfern.


Brief der Amtshauptmannschaft Bautzen an die Tochter von Haase

Bautzen 10.05.1931

Sehr geehrte Frau Haase!

Aus der Zeitung sehe ich zu meinem größten Bedauern, daß ihr Vater, Herr Bürgermeister in Ruhe, Ernst Heinrich Herzog, am 13. Mai aus dem Leben abgerufen worden ist. Diese Trauerbotschaft hat die Amthauptmannschaft und den Bezirksverband tief bewegt, hat sich doch der Heimgegangene während seiner Amtzeit große Verdienste in seiner Gemeinde erworben. Über 40 Jahre, von 1888 bis zum Jahre 1928 hat er als Gemeindevorstand und später als Bürgermeister an der Spitze der Gemeinde Zockau gestanden.

Auch Mitglied und Vorstand des Schulbezirksvorstand ist er lange Jahre hindurch gewesen und hat sich in dieser Stellung bewährt. 20 Jahre lang, von 1899 bis 1919, ist er als Bezirksabgeordneter tätig gewesen. Mit welchem Pflichtbewußtsein der Dahingeschiedene seine Ämter bekleidet hat, ist noch in dankbarer Erinnerung aller derer, die mit ihm zusammen arbeiten die Freude gehabt haben. Die Amthauptmannschaft und der Bezirksverband werden den von Ihnen Abberufenen aller Zeit ein ehrendes Andenken bewahren!

Zugleich im Namen der Amthauptmannschaft und des Bezirksverbandes spreche ich Ihnen, sehr geehrte Frau Haase, und Ihren Angehörigen zu dem schmerzlichen Verlust, den sie durch den Tod Ihres Vaters erlitten haben, die aufrichtige Anteilnahme aus.

Der Allmächtige verleiht Ihnen Trost und Kraft in diesen für Sie so schweren Tagen!


Mit herzlichem Händedruck bin ich

Ihr sehr ergebener Amthauptmann Dr. Siebert


Die Kirche:

Zockau wurde nach der Reformation nach Gaußig eingepfarrt, zuvor gehörte es zur Kirche Göda.

Der Handel und das Handwerk:

Die Gaststätten:


                                Die Gaststätte Herzog Nr. 15: Am Anger 15

In einer der größten Wirtschaften in Zockau befand sich die Restauration der Familie Herzog. Ernst Herzog war auch Gemeindevorstand (1908). Von ihm übernahm seine Tochter Gertrud Haase bis zur Schließung ca. 1922 die Restauration. Danach war sie nur noch landwirtschaftlicher Betrieb. Die Ortsbehörde von Zockau befand sich ab 1888 40 Jahre auf dem Anwesen der Wirtschaft Nr. 15.


Die Gaststätte König Nr.7: Am Anger 7

Sie wird als Garten-Restaurant mit Radfahrer-Station beschrieben. Erste amtliche Niederschriften sind aus dem Jahr 1899, Herr Alwin König ist Schankwirt und Hausbesitzer. Er gründete 1904 den Zockschen Bruch. Nebenbei hatte er noch eine kleine Landwirtschaft und war für die Postausgabe zuständig. In den letzten Kriegsjahren wurde das Restaurant auf Grund der schlechten wirtschaftlichen Lage geschlossen. Die Post wurde noch bis 1945 hier ausgegeben.



                                                                Wirtschaft König                                  Februar 1927



Neben der Schmiede befindet sich am rechten Bildrand die Restauration Haase. (Heute gehört das Grundstück der Familie Paul Kieschnik.)


Die Mühle Nr.19 : Am Anger 19

Seit 1889 betrieb einige Jahre Alwin Heinrich Müller die Mühle. Zu erkennen sind heute noch der Mühlgraben und der Mühlenteich. Der Mühlenteich wurde in den 1950er Jahren von der Feuerwehr entschlämmt und als Löschteich genutzt. Er wuchs aber im Laufe der Jahre zu. In den 60er Jahren nutzte die LPG die Stallungen der Wirtschaft. Es wurde eine Hammermühle eingebaut. Damit konnte die LPG ihr Korn im eigenen Ort schroten.


Das Vorwerk Nr. 9: Am Anger 9

Das ehemalige Vorwerk von Zockau gehörte zum Rittergut Seitschen.

Danach wurde es Eigentum der Gemeinde Zockau. Die dazugehörigen Felder waren an die Bauern von Zockau verpachtet.

Hier wurden nach 1945 2 Neubauernstellen eingerichtet. Mit LPG-Gründung 1960 wurde eine Hälfte des Wohnhauses zu LPG-Büro und Versammlungsraum umgebaut.

Nach dem Zusammenschluss der LPG wurde daraus wieder Wohnraum.

Jetzt steht ein neues Wohnhaus dort.


Die Schmiede Nr. 14: Am Anger14

Bereits 1830 befand sich hier eine Schmiede mit dazugehöriger kleiner Landwirtschaft.

Bei einem Gewitter schlug 1890 der Blitz in das mit Stroh gedeckte Dach ein. Die Schmiede brannte nieder. Schon 1 Jahr später, 1891, konnte wieder in der Schmiede gearbeitet werden. Für die Dauer des Wiederaufbaues wurden die Schmiedearbeiten auf dem Grundstück der Familie Müller (Paul Kieschnik) ausgeführt.

Der Besitz ging von Carl Ernst Hänsel auf den Sohn Carl August und im Jahr 1928 auf dessen Sohn Ernst August über. Je nach Bedarf wurden unter andern auch Wagen, Türriegel und Fenstergitter hergestellt. Von 1960 bis zur Schließung 1971 wurden auch alle anfallenden Arbeiten für die LPG mit erledigt.


Schmiede um 1910


Aus alten amtlichen Unterlagen ist ersichtlich, dass es noch folgende Handwerker in Zockau gab.

Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts gab es den Schankwirt und Holzhändler Nicolaus Schlenker. Er war ab 1884 nur noch als Holzhändler tätig.

Des Weiteren gab es 1888 den Schmiedemeister Karl Ferdinand Schlenker.

Karl August Zschornak betrieb eine Tischlerei 1879. Ernst Johann Zschornak war Betreiber (1873-1883) einer Stellmacherei.

Schuhmacher war Artur Hugo Puschel.

In den 1920er Jahren befand sich am Anger 6 ein kleiner Laden.

Der Inhaber und Betreiber war Ernst Albin König. In diesem Laden verkaufte er auch seine Weidenkörbe.

Die Schuhe der Einwohner repariert um 1900 Gustav Haase in der Nr. 6c.


Um 1900 arbeitete Gustav Gneuß als Hausschlächter. Er wohnte damals in der Nr. 11, heute Am Anger 11.


Der Schuhmacher Paul Urban reparierte nach 1945 bis ca. 1950 die Schuhe der Zockauer. Seine Werkstatt befand sich bei Familie Wirth in der Nr.17.


Von 1951 bis 1966 verkaufte Frau Minna Grüschow Flaschenbier und Mineralwasser über die Straße. Der Verkauf wurde am Anger 5 getätigt.


Landwirtschaftliche Betriebe:

Die LPG:

1960 schlossen sich die Bauern von Zockau zur LPG Typ I "Erdenglück" zusammen. Den Vorsitz übernahm Kurt Löhnert. Die Bücher führte Frau Frieda Wirth, später Herr Ernst Gneuß.
(Dieser Zusammenschluss wurde als staatlich verordnet empfunden und verärgerte viele Bauern. Dieser Aushang zeigt die Schärfe der Auseinandersetzungen.)

Die Brigadeleiter waren der Reihenfolge nach: Otto Gruhl, Erhard Lehmann, Christian Haase und Paul Schindler.

1963 stellte man 2 Hühnerställe aus Fertigteilen bei Paul Kieschnick (Am Anger 19) auf. Zur Hühnerhaltung kam es jedoch nicht. Diese Ställe wurden zeitweise auch als Futtermittellager genutzt. Im Jahr 1983 wurde ein Stall nach Gaußig umgesetzt. Er diente als Aufkaufstelle für Sekundärrohstoffe. Des Weiteren wurde bei Paul Kieschnick ein Schweinestall errichtet, der 1979 zu einem Kälberstall umgebaut wurde.

Der Übergang zu Typ III erfolgte 1972. Im Jahr 1968 schloss sich die LPG Zockau mit der LPG Günthersdorf und der LPG Gaußig zusammen. Herbert Beyer übernahm die Buchhaltung. Den Vorsitz führte weiterhin Kurt Löhnert. 1968/69 wurde die Scheune von Christian Haase unter der Mithilfe von der Baubrigade des Volksgutes Gaußig zu einem Stall für 54 Milchkühe ausgebaut. Im Stall von Max Kieschnik (Am Anger 17) waren 30 Kühe und Jungvieh. Im Stall von Otto Gruhl (Am Anger 2) war nur das Jungvieh untergebracht.

1975 wurden bei Haase für die Futterlagerung Straßenplatten und Silosteine neu verlegt.

Bei Paul Löhnert und Otto Gruhl wurden die Ställe umgebaut für das Jungvieh.

1974 erfolgte der Fusion mit der LPG Tierproduktion Dretschen-Diehmen.

Die Milchrampe befand sich gegenüber von der Schmiede Hänsel (Am Anger 14).


Bertram & Matthias Löhnert GbR Nr. 1: Am Anger 1

Bertram Löhnert war viele Jahre als Brigadier in der LPG tätig.

Er machte den Meister zum Landwirt und begann 1990 als Wiedereinrichter.

Herr Löhnert betrieb Ackerbau und hatte einige Mutterkühe im Stall. 1997 gründete er mit seinem Sohn Matthias einen Marktfruchtbetrieb (ohne Tierhaltung). Nebenbei züchteten sie Damwild.


René Löhnert Nr. 2: Am Anger 2

Seit 1993 gibt es den Landwirtschaftsbetrieb René Löhnert. Er sanierte Anfang der 90er Jahre die ehemalige Wirtschaft Gruhl. Hier betreibt er Mutterkuhhaltung und Ackerbau.


Der Reparatur- und Pflegedienst Lothar Richter Nr. 6c: Am Anger 6c

Seit dem 01. Juni 1997 besteht der Reparatur- und Pflegedienst Lothar Richter. Er bietet Holzschutz, Bautenschutz, Einbau genormter Baufertigungsteile und Trockenbau an.


Der Zockauer Bruch:

1904 errichtete Alwin König den "Zockauer (oder im Volksmund: Zockschen) Steinbruch". Dann an Otto Forkert verkauft, der in Demitz schon einen Bruch betrieb. Dieser ließ die Steinmauer an der Medewitzer Straße für die Verladung errichten.

Die Firma Gustav Voigt & Menzel aus Berlin übernahm den Bruch 1927. Die Familie Voigt stammte aus Günthersdorf.

Im Steinbruch waren im Jahr 1935 etwa 50 Männer beschäftigt. Einige Jahre später hat die Stadt Zittau den Zockschen Bruch übernommen. In dieser Zeit gab es zwei Schwebebahnen, einige Spaltmaschinen und eine Schmiede.

In der kleinen Küche, die auf diesen Gelände stand, wurden die Arbeiter mit Essen versorgt.

Ewald Käppler war der Verwalter des Steinbruches.

In de 1950ern wurde der Bruch aufgegeben und die Einrichtung demontiert.

Da das Wasser nicht wie zuvor abgepumpt wurde, konnte es ungehindert in den Bruch laufen. So entstand aus dem Restloch ein stehendes Gewässer, das später für die Löschwasserversorgung genutzt wurde. In den Sommermonaten diente er für die umliegenden Dörfer als Badestelle und ist ein beliebter Treffpunkt der Jugend.

                                         

Spaltmaschinen                                           Arbeiten im Bruch um 1920


Die Post:


Bis 1945 wurde die Post auf dem Grundstück des ehemaligen Restaurants König ausgegeben. Die Poststelle war 45 Jahre im Haus Am Anger 6 untergebracht.

Bis ca. 1950 war Frau Hausding für die Postzustellung zuständig. Ihre Nachfolgerin war bis 1956 Frau Puscher. Danach trug bis 1990 Frau Hohlfeld die Post aus. Die letzten zwei Jahre bis zur Schließung befand sich die Poststelle bei Frau Pruß Am Anger 11.



Feuerwehr:

Das Spritzenhaus in Zockau wurde 1948 erbaut und 1972 wieder abgerissen. Es gab Pläne, das Gebäude als Freibankschlachthaus zu nutzen. Diese wurden aber nie verwirklicht.

Die Wehr rückte seit 1905 mit der Handdruckspritze aus, die bis 1948 im Geräteschuppen auf dem Grundstück Nr. 9 untergestellt war.

In den Anfangsjahren der Wehr war von jedem Grundstück mindestens eine Person Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr.

Im Jahr 1938 wird der Kauf einer Sirene beschlossen.

Die Wehr bekam 1941 eine Motorspritze.

Bis Anfang der 70er Jahre bestand die Löschgruppe in Zockau. Als aus taktischen Gründen Zockau wieder eine Pflichtfeuerwehr werden sollte, waren die Mitglieder der Wehr nicht einverstanden. So löste sich 1971 die Löschgruppe auf. Die dort vorhandene Technik und Ausrüstung überführte man nach Gaußig.





das Spritzenhaus






Wehrleiter:

Ernst Löhnert

Hermann Richter - 1945

Karl Wirth 1945 -1948

Erhard Lehmann 1948 -1971


Das Straßen- und Wegenetz:

Bereits 1241 gab es einen direkten Weg, der von Bautzen nach Zockau führte. Dieser Weg, der heute nur noch als Feldweg besteht, verlief über Göda und Birkau. So stand in der Grenzurkunde folgender Satz in Latein geschrieben: "Ab illo in cumulum prope viam, qua itur de Budesin Zoccou". "Von jenen auf dem Hügel beim Wege, welcher geht von Bautzen nach Zockau".

Einst war der Ort eine wichtige Wegstation an der alten Straße von Bautzen nach Neustadt am Hohwald. Wie in einer Urkunde von 1333 erwähnt wird, erscholl damals das Berggeschrei auf "dem goltwerke zuo der Nuwenstadt". Sicherlich war damals der Verkehr auf dieser Straße und damit auch in Zockau recht rege. Noch heute führt die alte Neustädter Straße aus Zockau als Hohlweg raus.

1839 erfolgt der Straßenbau Gaußig-Zockau.

1929 wurden an der Straße Zockau nach Seitschen Obstbäume gepflanzt, für die sich die Gemeinde das Nutzungsrecht vorbehielt

1930 haben die Grundstücksbesitzer zur Verbreiterung der Straße zwischen Zockau und Seitschen benötigtes Land abgegeben.

1930 sollte der Weg nach Medewitz (Hohlweg), wenn es die finanziellen Mittel erlauben, eine Neubeschotterung erhalten.

1935 bekam die Gemeinde für den Wegebau Zockau-Spittwitz unter der Voraussetzung den Zuschuss, dass die Arbeit von Arbeitslosen verrichtet wird.

1994 wurde in Zockau die alte Brücke durch eine neue ersetzt. Zu ihrer Fertigstellung feierten die Zockauer ein Brückenfest.




Der Ort in Bildern



Am Anger 1                                                                             Bahnübergang


                                          Melken der Kühe 1941



Wirtschaft Wirth 1928                                           Wirtschaft Löhnert/ Ernst Krautwurst



Zockau


1238

Herrensitz des Ritters Gerlach von Zokowa.


Erste urkundliche Erwähnung.

1888

Selbständige Gemeinde.

1927

wurde die Straßenbeleuchtung gebaut.

1928

Bürgermeister war Johann Löhnert.

1929

Im Januar wird Gutsbesitzer Paul Liebstein als Vertrauensmann der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft gewählt.

Es werde zwei Ortstafeln aufgestellt

1930

Für das Rechnungsjahr 1930 soll wieder ein Grundstückssteuerzuschlag von 100% wie im Vorjahr erhoben werden.

Im November wurde die Bürgersteuer eingeführt.

Das Gemeindeamt wird mit einem Telefon versehen

1931

Bürgermeister wird mit der Vertretung für Grundstückszusammenlegungs-Genossenschaft Zockau mit Drauschkowitz beauftragt.

Für das letzte Viertel Grundsteuer des Rechnungsjahres 1931 wird 135% Zuschlagssteuer erhoben.

1933

Bürgersteuer wird auf 500% festgesetzt und durch ein Ortsgesetz geregelt.

Zum Zwecke der Arbeitsbeschaffung sollen sich die Ortschaften von Gaußig und Umgebung zur einer Genossenschaft vereinigen und gemeinsam landwirtschaftliche Meliorationsarbeiten durchführen. Beschlossen wurde, dass sich die Gemeinde als Mitglied anmeldet und mit einigen Scheffeln Wiese vom Gemeindegut beteiligt.

1934

Wird der Ortsarmenverband zwischen Zockau und Günthersdorf aufgelöst.

1935

Es wird wieder eine Zuschlagssteuer von 75% zur Grundsteuer erhoben

1936

Tritt die Gemeinde in den Sächsischen Landesfrauenverein und Deutsches Rotes Kreuz ein.

1938

Kauf einer Sirene wurde beschlossen

1940

Jeder Hauseigentümer ist verpflichtet, für die Luftschutzgemeinschaft je eine Handfeuerspritze zu beschaffen.

1941

Wurde eine Motorspitze angeschafft.

1950

Eingemeindung nach Gaußig

1945

(Dokumente aus der Zeit nach 1945 von Fam. Löhnert, Zockau)

1960

Gründung der LPG

1969

Scheunenausbau zu einem Rinderstall

1994

wurde Brücke ersetzt.

1995/1996

haben alle Einwohner einen Telefonanschluss bekommen

1996

Straßeninstandsetzung der Straße durch das Dorf